Erfolgreicher Fachtag: Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen und Frühen Hilfen im Landkreis Gifhorn
Ein Lotsendienst der Frühen Hilfen soll eingeführt werden.
Am 24. September 2025 fand im Helios Klinikum Gifhorn der diesjährige Fachtag „Weil der Anfang zählt: Systemübergreifende Unterstützung für Familien“ statt. In Deutschland werden circa 98 Prozent der Kinder in Krankenhäusern zur Welt gebracht. Somit verfügen Geburtskliniken, aber auch Kinderkliniken über einen frühzeitigen guten Zugang zu fast allen Eltern und sind daher wichtige Partner in Netzwerken Früher Hilfen. Die Inanspruchnahme der Leistungen des Gesundheitswesens rund um die Geburt sowie die anschließende oder spätere medizinische Versorgung sind selbstverständlich und wirken dadurch nicht stigmatisierend. Der Fachtag bot eine wichtige Plattform für den Austausch über bewährte Praktiken, Herausforderungen und Lösungsansätze, um Familien in belasteten Lebenssituationen noch gezielter zu erreichen und zu begleiten. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Entwicklung von Strategien, um die Vernetzung zwischen Gesundheitswesen und Frühen Hilfen weiter zu stärken.
Die Veranstaltung wurde von Margit Nordmann, Koordinatorin des Netzwerks Frühe Hilfen im Landkreis Gifhorn, organisiert und moderiert. Zahlreiche Fachkräfte aus dem Netzwerk der Frühen Hilfen, dem Gesundheitswesen, der Jugendhilfe und der Politik konnten begrüßt werden.
Mit Grußworten von Kreisrat Rolf Amelsberg als Vertreter des Landkreises Gifhorn und Jens Bosenick, Pflegedirektor des Helios Klinikums Gifhorn, wurde die Bedeutung einer engen Vernetzung zwischen Gesundheitswesen und sozialen Diensten hervorgehoben. Kreisrat Rolf Amelsberg betonte: „Mit dieser Zusammenarbeit kann man gar nicht früh genug anfangen.“
Themen wie die Zusammenarbeit zwischen Medizin und Jugendhilfe, die besonderen Herausforderungen bei Migration oder psychosozial belasteten Familien wurden in Fachvorträgen und einem bewegenden, eindrücklichen Erfahrungsbericht einer Mutter behandelt. Dr. Sönke Siefert vom Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Hamburg und Geschäftsführer der Stiftung See you betonte in einem inspirierenden Vortrag die Chancen, die eine frühzeitige Unterstützung für die gesunde Entwicklung von Kindern bietet und forderte alle Beteiligten auf, noch enger zusammenzuarbeiten. Außerdem stellte er als Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit und Frühe Hilfen (BAG G&F) die aktuelle politische Diskussion zum Thema Lotsendienste in Geburtskliniken vor.
Lotsendienst der Frühen Hilfen soll eingeführt werden
Die Tagung knüpfte an die Wünsche und Bedarfe der Teilnehmenden an, die auch in den Diskussionen und Gesprächen während der Veranstaltung deutlich wurden. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Podiumsdiskussion, moderiert von Tahnee Winters vom Diakonischen Werk Gifhorn, in der Fachkräfte ihre Erfahrungen und Perspektiven austauschten. So zeigte sich zum einen ein großes Interesse der unterschiedlichen Systeme an engerer Kooperation, zum anderen der Wunsch nach besserer Kenntnis über Struktur und Arbeitsweise der jeweils anderen Seite. Möglichkeiten und konkrete Strategien zur Ausgestaltung wirksamer Zusammenarbeit wurden diskutiert.
Abschließend wurde die geplante Einführung eines Lotsendienstes der Frühen Hilfen durch den Fachbereich 4 – Jugend des Landkreises Gifhorn im Helios Klinikum für 2025 vorgestellt, der eine wichtige Brücke sein wird, um Familien frühzeitig zu erreichen und den Übergang zu den Frühen Hilfen zu erleichtern. „Der frühe Kontakt zu Familien ist entscheidend für eine nachhaltige Unterstützung“, betonte Margit Nordmann in ihrer Abschlussrede. „Nur durch enge Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass Familien frühzeitig die Unterstützung erhalten, die sie brauchen – denn der Anfang zählt.“
Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv und zahlreiche Fachkräfte nutzten die Gelegenheit, sich zu vernetzen und neue Impulse für ihre Arbeit zu gewinnen. Es wurde deutlich, dass der Fachtag einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der systemübergreifenden Familienhilfe im Landkreis Gifhorn geleistet hat.
Für weitere Informationen und Rückfragen wenden sich Interessierte bitte an: Margit Nordmann, Koordination Netzwerk Frühe Hilfen Landkreis Gifhorn E-Mail: margit.nordmann@landkreis-gifhorn.de, Telefon: 05371 82-589