Energiespar-Contracting
Energiespar-Contracting (ESC)
Der Landkreis Gifhorn hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Beauftragung von Investitionen in eine effizientere Energieversorgung zukünftig eine Reduzierung des Energiebedarfs zehn ausgewählter Liegenschaften zu bewirken und auf diese Weise sowohl Treibhausgas-Emissionen zu senken als auch finanzielle Einsparungen zu erwirken.
Der Gedanke des ESC besteht darin, dass individuell auf einen Gebäudebestand zugeschnittene Effizienzmaßnahmen durch einen Dienstleister identifiziert werden mit dem Ziel, Energie, Emissionen und Kosten einzusparen. Wesentlicher Ansatz des ESC ist nicht nur die unmittelbare Investition in technische Anlagen als solche, sondern vielmehr die ganzheitliche Optimierung eines neuen oder bestehenden Anlagenbestandes im Sinne des Lebenszyklus-Gedankens. Der Dienstleister plant, baut und überwacht die ihm übertragenen Anlagentechniken und optimiert diese kontinuierlich über einen mehrjährigen Vertragszeitraum. Hierfür garantiert der Dienstleister dem Landkreis vertraglich eine Energiekosteneinsparung gegenüber dem bisherigen Niveau. Für seine getätigten Investitionen und Dienstleistungen erhält der Dienstleister einen Teil der Einsparungen und refinanziert so seinen Aufwand.
Für dieses innovative Großprojekt konnte als Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung die E1 Energiemanagement GmbH aus Nürnberg gewonnen werden.
Im Jahr 2022 startete der Umbau der gebäudetechnischen Anlagen in den Liegenschaften, so dass in den kommenden Jahren die geplanten Einsparungen wirksam werden. Es wurden auf den Gebäudebestand zugeschnittene Effizienzmaßnahmen durch den Dienstleister realisiert, wie zum Beispiel die Installation von Blockheizkraftwerken, Heizungspufferspeichern, Hocheffizienzpumpen, zusätzlichen Energiezählern, Raumtemperaturfühlern, Funk-Thermostatventilen, LED-Leuchten und wassersparenden Durchflussbegrenzern an Waschbecken.
Im Rahmen des ESC wurden bisher Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 310 Kilowatt-peak auf den Dächern der kreiseigenen Liegenschaften installiert. Weitere Anlagen mit einer Leistung von rund 180 Kilowatt-peak sind für das Jahr 2025 geplant. Im besten Fall können so jährlich bis zu 490.000 Kilowattstunden erneuerbare Energie erzeugt und gleichzeitig etwa 186 Tonnen Treibhausgas-Emissionen pro Jahr vermieden werden.
Die Abteilung 8.1 Zentrale Gebäudewirtschaft des Fachbereichs Bauwesen und das dort ansässige Energiemanagement koordinieren dieses Projekt.